Befähigungskurs zur systemischen Trauerbegleitung

Titelbild: © Nypsikron: Am Ozean der Trauer spüre ich den sanften Flügelschlag der Liebe
Du denkst deinen strömenden Tag, schwimmst mühsam durch das Stundenwasser.
Die Nacht denkt dich von Stern zu Stern.
Im Schlafwandelatem, du merkst nicht, dass du Abschied nimmst.
– Rose Ausländer –
Fortbildung für Koordinatorinnen und Koordinatoren zur Vermittlung des Themas Trauer im Qualifizierungskurs zur Sterbebegleitung im ambulanten Hospizdienst
Die Inhalte der Fortbildung für Koordinatorinnen und Koordinatoren zur Vermittlung des Themas Trauer im Qualifizierungskurs zur Sterbebegleitung im ambulanten Hospizdienst wird auf der Grundlage „Qualifizierte Vorbereitung Ehrenamtlicher in der Sterbebegleitung/Rahmenempfehlung für Kursleitungen“ des Deutschen Hospiz- und PalliatvVerbands (DHPV) durchgeführt.
Die Fortbildung qualifiziert die Koordinatorinnen und Koordinatoren die Vermittlung der Inhalte „Kulturen der Trauer“ in heterogenen Gruppen des Qualifizierungskurses strukturiert, zielgerichtet und adressatenbezogen methodisch zu gestalten.
Trauer
Veränderung ist ein zentrales Merkmal aller Lebensrhythmen. In diesem Prozess der Veränderung sind Werden, Sein, Vergehen und Neuentstehen Wendepunkte in unserem Leben und durchziehen kontinuierlich unsere Biografie. Bis zum letzten großen Übergang am Ende des Lebens in den Tod, werden uns diese Wendepunkte begleiten und uns immer wieder aufs Neue herausfordern. Wenn Veränderungen Teil des Lebens sind, dann sind Menschen auch entsprechend ausgestattet, diesen Grundsituationen und Widerfahrnissen des Lebens; Krankheit, Leiden, Sterben und Tod zu begegnen. Die Fähigkeit, die wir dazu benötigen, ist unsere Trauerfähigkeit. Sie ist die Auseinandersetzung und Verarbeitung vom Verlust der körperlichen und geistigen Fähigkeiten, von Lebensentwürfen und Lebenszielen, von geliebten Menschen und von dem vertrauten Lebensraum, dem „Zu Hause sein“. Somit verstehen wir Trauerprozesse als individuelle Reifungsprozesse und systemische Entwicklungszeiten. Das bis dahin gelebte, gewohnte Leben ist nicht mehr länger lebbar. Es sind Chaoszeiten, in denen wir uns halt- und schutzlos herumgewirbelt fühlen, wie vertrocknete Herbstblätter im rauen Herbststurm. In diesen Zeiten gehen wir auf harten Trauerwegen.
Wir müssen diesen Trauermaraton durchleben, durchstehen und mitunter auch schmerzvoll durchleiden, bis wir Schritt für Schritt ein neues Gleichgewicht erlangen. Das kann aber nicht das alte sein, denn es ist um all die Erlebnisse, Erfahrungen, Erkenntnisse und Veränderungen erweitert, ein bisher noch nicht dagewesener Zustand. Er ist seinerseits wiederum Ausgangspunkt für weitere Entwicklungen in das Eigenleben. Auf den Trauerwegen der Menschen die sterbend sind und deren An- und Zugehörige erleben wir die Einzigartigkeit und individuelle Eigenart der Ausdrucksweisen, die von außenstehenden Beobachtern oftmals als unverständlich oder bizarr eingestuft werden. Für die Sterbenden haben diese Emotionen eine tiefe Sinngebung und sind wertschätzend zu respektieren.
Die persönliche Auseinandersetzung mit biographischen Verletzungen, schmerzvollem Miterleben von Leiden, mit den eigenen Verlust- und Versagensängsten, mit der Reaktionen auf Hilflosigkeit, auf Ohnmachtsgefühle und eigener Fehlerhaftigkeit, bereitet die Teilnehmenden im Qualifizierungskurs zur Sterbebegleitung im ambulanten Hospizdienst auf die Begleitung vor und stärkt sie in der persönlichen Haltung. Zum qualifizierten methodisches Rüstzeug der Sterbebegleiter gehört, dass sie das zur Verfügung stehende Spektrum unterschiedlichster Selbstempfindungen auf beiden Seiten wahrnehmen und die Grenzen des eigenen Handelns und der Trauer darüber nicht als Kontrollverlust erleben. So gerüstet können sie sich in eine authentische Beziehungsgestaltung wagen.
Ziele
Die Teilnehmenden erwerben vertieftes Wissen über das breite Spektrum von Trauertheorien, Trauerprozessen und Trauerreaktionen zur selbständigen Planung und Vermittlung der Inhalte in dem Qualifizierungskurs zur Sterbebegleitung der ehrenamtlich Mitarbeitender im ambulanten Hospizdienst sie verfügen über methodische Fertigkeiten das Thema Trauer unter Einbeziehung von Wechselwirkungen zu benachbarten Inhalten als Transferleistungen zu erbringen, sie können für das Thema im Qualifizierungskurs Erwartungsziele setzen, diese reflektieren, verantworten und die Sachverhalte umfassend kommunizieren, sie kennen und erkennen Copingstrategien der Teilnehmenden zum Thema Trauer, reflektieren den Umgang mit Ressourcen und Grenzen.
Inhalte
Personale Kompetenz, Fach- und Methodenkompetenz zur Vermittlung des Themas Trauer im Qualifizierungskurs zur Sterbebegleitung in ambulanten Hospizdiensten.
Veranstalter & Termine
Ute Pelzer, zertifizierte Trauerzentrierte Fachberatung, zertifizierte Trauerbegleiterin (Bundesverband Trauerbegleitung e.V.), Systemische- und Familientherapeutin, Supervisorin (DGSF)DETAILS
Zielgruppe:
Koordinatorinnen und Koordinatoren in ambulanten Hospiz- und Palliativdiensten
Abschluss:
Teilnahmebescheinigung
Kursgebühren:
1.300,00 € einschließlich Verpflegung und Unterlagen
Kursleitung:
Ute Pelzer, zertifizierte Kursleitung Palliative Care (DGP), Trauerzentrierte Fachberatung, zertifizierte Trauerbegleiterin (Bundesverband Trauerbegleitung e.V.), Systemische- und Familientherapeutin (DGSF), Supervisorin (DGSF)
Anmeldung:
Füllen Sie unser Kontaktformular aus oder senden Sie uns das ausgefüllte Anmeldeformular.
Anmeldeformular
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Veranstalter & Termine
Palliativakademie Rheinland | 46509 Xanten
Veranstaltungsort:
+++ NEU +++
Wasserburg Rindern · Katholisches Bildungszentrum, Wasserburgallee 120, 47533 Kleve
wasserburg-rindern.de
1. Modul: 23.08.2025 – 24.08.2025
2. Modul: 13.09.2025 – 14.09.2025
3. Modul: 04.10.2025 – 05.10.2025
4. Modul: 18.10.2025 – 19.10.2025
5. Modul. 15.11.2025 – 16.11.2025 (90 Unterrichtsstunden)
Die Fortbildung beginnt an allen Tagen um 9.30 und endet um 17.30 Uhr.