Multiprofessionelle Fortbildung: Palliative Care Level 2

Titelbild: © Nypsikron: Wurzeln, unser Bodenanker, Quellen der Kraft.
Mulitprofessionelle Fortbildung Palliative Care Level II 2025
Qualitätssicherung nach §39a, §132d ff. §132 g, gemäß §37b Abs. 1 und Abs. 2, SGB V
In dem öden ausgestorbenen Himmel sitz auf eisernem Stuhl die letzte Göttin, die Notwendigkeit, mit ihrem traurigen Herzen.
– Heinrich Heine –
Trostlose trösten
Trösten ist ein fundamentales Verhalten des menschlichen Wesens, wenn es auch mitunter eine schwere Aufgabe sein kann. Man muss sich bewusst machen, dass Trostspenden kein Allheilmittel ist und nicht immer die gewünschte Wirkung erzielt. Die Kunst des Tröstens ist schließlich eine Balance aus Verständnis, Empathie, Nähe und Feinfühligkeit. Einem leidenden Menschen Trost zu spenden, ist stets ein ehrenwertes Vorhaben. Vielleicht zucken Sie bei der Aussage erst einmal zusammen, weil „Trösten“ nach „Vertrösten“ oder nach „Trostpflaster“ klingt. Gehört das Trösten also zum Aufgabenbereich der Tätigen in der Palliativversorgung und der hospizlichen Begleitung? Trost spenden will gelernt sein!
Bedürfnisse der pflegenden An- und Zugehörigen in der Palliativversorgung
Der „Fokus auf die Welt“ der pflegenden An- und Zugehörigen lässt die systemischen Bezüge der Sozialen Arbeit besonders deutlich werden. Daher ist die ganzheitliche Betrachtung nicht nur für die Person, sondern auch für das jeweilige Systems von großer Bedeutung für alle Beteiligten. Hier ist die Soziale Arbeit aufgrund der vielfältigen Kompetenzen und Methoden besonders gefordert; ihr obliegt die Beratung hinsichtlich der aus den Sozialgesetzbüchern ergebenen Leistungs- und Unterstützungsangebote, das Aufzeigen psychosoziale Entlastungsangebote, die Wahrnehmung einer Vermittlungs- und Übersetzungsfunktion und die Unterstützung in Form von Beratung und Organisation von Unterstützungsleistungen. Und dies im Tempo und im Sinne des Bedarfs sowie der Bedürfnisse der An- und Zugehörigen. Es gilt dabei sowohl frühzeitig Belastungen zu erkennen und entsprechend zu beraten als auch komplexen Trauerprozessen entgegen zu wirken.
Überzeugungen, Leit- und Glaubenssätze
Überzeugungen, Leit- und Glaubenssätze bestehen aus Werturteilen und Funktionsbeschreibungen. Sie unterscheiden sich zudem darin, in welchem Maße sie das eigene Handeln leiten oder nur einen Wissensstand darstellen. „Die Erde ist rund“ mag zunächst nur ein reiner Wissensstand sein. Für Christoph Columbus war diese Überzeugung jedoch handlungsleitend. Der Unterschied, ob eine Überzeugung lediglich einen Glaubenssatz darstellt oder auch unser Handeln leitet, ist jedoch nicht immer eindeutig, da diese Überzeugungen oft nur implizit vorhanden sind und unbewusst wirken. Leit- und Glaubenssätze beziehen sich darauf, wie etwas war (Vergangenheit), wie etwas ist (Gegenwart), wie etwas sein wird (Zukunft) oder wie etwas sein sollte (normativ, optional oder visionär). Sie sind gleichsam Bewertungs- und Erwartungsschablonen, die wir auf unser aktuelles Erleben anwenden können. Sie erklären wie etwas ist, was die Welt im Innersten zusammen hält, wie etwas funktioniert und was man tun und lassen sollte. Leit- und Glaubenssätze treten nie allein auf, sondern sind immer als Set von (Teil-) Glaubenssätzen miteinander verbunden. Glaubenssätze über Bedürfnisse sind verbunden mit Glaubenssätzen über die eigene Rolle und über die Rollen anderer Personen, mit Glaubenssätzen über unsere Fähigkeiten, das eigene Handeln und über Aspekte des Kontextes.
Qualitätssicherung
Gemäß der gesetzlichen Grundlagen nach §39a, §132d ff., §132 g, §37b Abs. 1 und 2 SGB V wird die Qualitätssicherung durch jährliche Fortbildungsveranstaltungen für die Absolventen*innen der multiprofessionellen Weiterbildung Palliative Care durch die Palliativakademie Rheinland sichergestellt.
Ziele
Ausgehend von der Grundsituation in der Palliativversorgung und hospizlichen Begleitung, in der alles trostlos erscheinen kann, setzen sich die Teilnehmenden mit den Stufen des Tröstens auseinander, sie erschließen sich hilfreiche Strategien, um ungetröstete Menschen tröstlich unterstützen und begleiten zu können.
Die Teilnehmenden erlangen Wissen über die verschiedenen rechtlich verankerten Leistungs- und Unterstützungsansprüche, sie setzten sich mit der systematischen Erfassung von Belastungen und diesbezüglichen Risikofaktoren bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern in ihren Rollen als pflegende und sorgende An- und Zugehörige auseinander, sie reflektieren die Mächtigkeit des Prinzips der Übertragung und Gegenübertragung für ihre berufliche Rolle, um weiterhin professionell Handlungsfähig zu sein, sie können die Inhalte auf ihren Arbeitsalltag übertragen.
Die Teilnehmenden setzten sich mit den zwei Gruppen von Glaubenssätzen auseinander, sie reflektieren ihre eigenen Werturteile und erfahren, dass ihre Leit- und Glaubenssätze eine Sammlung zusammenhängender Überzeugungen sind, sie erkennen, wie sich ein Glaubenssatz in der konkreten Handlung in ihrer beruflichen Tätigkeit widerspiegelt, sie lernen die Struktur der logischen Ebenen kennen und können diese für sich im Arbeitsalltag nutzen
Inhalte
Fallarbeit: Die Stufen des Tröstens, Entwicklung hilfreicher Strategien für das Trösten untröstlicher Menschen, Praxistransfer.
Fallarbeit zu den Bedürfnissen der pflegenden An- und Zugehörigen des Patienten in Bezug auf kurz-, mittel- und langfristige Umsorgungsziele.
Fallarbeit zur Auseinandersetzung mit Überzeugungen, Leit- und Glaubenssätzen im Kontext des individuellen Wirklichkeitsraums und beruflichen Lösungs-, Ressourcen- und Handlungsraums.
Mulitprofessionelle Fortbildung Palliative Care Level II 2024
Qualitätssicherung nach §39a, §132d ff. §132 g, gemäß §37b Abs. 1 und Abs. 2, SGB V
Nachtzauber: Der Mond errötet. Kühle durchweht die Nacht. Am Himmel Zauberstrahlen aus Kristall. Ein Poem besucht den Dichter. Ein stiller Gott schenkt Schlaf, eine verirrte Lerche singt im Traum auch Fische singen mit, denn es ist Brauch in solcher Nacht, Unmögliches zu tun.
– Rose Ausländer –
Netzwerke in der Palliativversorgung
Netzwerke ermöglichen Personen und Organisationen, etwas zu erreichen, das sie allein nicht schaffen könnten. Mit der Einführung des § 39 d SGB V im Jahre 2021 wurde die Zusammenarbeit in regionalen Hospiz- und Palliativnetzwerken durch die Förderung ihrer Netzwerkkoordination gestärkt. Auch der am 26.10.2022 veröffentlichte Rahmenvertrag nach § 132d Abs. 1 Satz 1 SGB V (SAPV) unterstreicht in seinen § 5 und 6 die Bedeutung einer multiprofessionell vernetzten Versorgungsstruktur.
Der Aufbau von Netzwerken und die Zusammenarbeit in ihnen sind komplex. Daher erfordern das Gründen, Weiterentwickeln und Pflegen des Netzwerks viel Engagement. Neben einer klaren Idee sind das Einbinden aller wichtigen Akteur/innen, ein gemeinsames Regelwerk, klare gemeinsame Ziele sowie Transparenz und Vertrauen wichtige Erfolgsfaktoren.
Interdisziplinär-multimodale Schmerztherapie bei chronischem Schmerz
Als „Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie“ (IMST) wird die gleichzeitige und in der Vorgehensweise aufeinander abgestimmte Behandlung bezeichnet, in der verschiedene somatische, körperlich und psychologisch übende und psychotherapeutische Verfahren nach vorgegebenem Behandlungsplan mit unter den Therapeuten abgesprochenem Therapieziel eingebunden sind. Neben körperlichen (biologischen) werden also auch geistige, gefühlsmäßige und soziale Einflüsse wirksam, die das Schmerzgeschehen reduzieren oder verstärken können. Man spricht deshalb auch vom „bio-psycho-sozialen Schmerz“. Dieser Zusammenhang machte auch eine interdisziplinäre Sicht auf den Schmerz, besonders bei chronischem Schmerz, notwendig. Eine Konsequenz daraus ist die Empfehlung, dass wenn Schmerzen trotz leitliniengerechter Behandlung länger als 4 Wochen andauern, der behandelnde Arzt auch psychosoziale Risikofaktoren erfassen sollte. Die Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie (IMST) ist der Goldstandard der Therapie von Patienten mit schweren chronischen Schmerzen. Die Therapie ist national und international anerkannt.
Man vergisst vielleicht, wo man die Friedenspfeife vergraben hat.
Aber man vergisst niemals, wo das Beil liegt.– Mark Twain –
Beziehungs- und Konfliktmanagement in der Palliativversorgung
ist ein wesentlicher Teil der Teamaufgaben in Palliativdiensten. In diesen Diensten ist das Konfliktpotential immanent und Spannungen sind „normal“. Allerdings kommen den Diensten ungelöste Konflikte „teuer zu stehen“. Daher sind die einzelnen Teammitglieder vor allem gute Konfiktmanager. Sie brauchen ein hohes Maß an Kooperationsbereitschaft und sozialkommunikativer Kompetenz zur Konsensfindung und Teamarbeit, um das Lösen sozialer Dilemmata-Situationen zu verbessern und die Gruppenidentität zu stärken. In der Teamarbeit sind aber auch Konflikte und Konkurrenzverhalten bis zu einem gewissen Grad durchaus erwünscht. Konflikte können eine Quelle für bessere Problemlösungen darstellten und als Zeichen für das eingebrachte Engagement durchaus positiv gesehen werden. Auch Wettbewerb ist neben Kooperation ein wesentlicher Faktor für Teamleistungen. In gewisser Weise ist nahezu jeder Konflikt ein Wahrnehmungskonflikt: der eine nimmt den anderen und die gesamte Situation auf eine bestimmte Art wahr und reagiert darauf. Diese Reaktion wird vom Gegenüber auf die ebenfalls eigene Art wahrgenommen und nicht unbedingt so verstanden, wie es gemeint war. Enttäuschungs- und Krisenmanagement dient der Vorsorge, Vermeidung und Bewältigung kritischer Prozesse in Teams der Palliativversorgung.
Qualitätssicherung
Gemäß der gesetzlichen Grundlagen nach §39a, §132d ff., §132 g, §37b Abs. 1 und 2 SGB V wird die Qualitätssicherung durch jährliche Fortbildungsveranstaltungen für die Absolventen*innen der multiprofessionellen Weiterbildung Palliative Care sichergestellt.
Ziele
Die Teilnehmenden setzen sich mit Schritten und grundlegenden Regeln für den Aufbau von Netzwerken in der Palliativversorgung auseinander. Dabei werden sie sich der Bedeutung der Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Personen, Professionen und Organisationen in ihrem Arbeits-eld bewusst. Sie reflektieren ihre Rollen in bereits bestehenden Netzwerken oder entwickeln Ideen für eine Beteiligung in oder den Aufbau von eigenen Netzwerken.
Die Teilnehmenden setzten sich mit den Zielen und Inhalten der interdisziplinär-multimodalen Schmerztherapie auseinander, sie reflektieren anhand von herausfordernden Fallbeispielen aus der Praxis die biologischen, psychologischen und sozialen Hintergründe des Schmerzes, sie verbessern und festigen ihr Fachwissen in der Schulung von Patienten (Psychoedukation), über die biologischen, psychologischen und sozialen Hintergründe des Schmerzes, sie können sich aktiv in die interdisziplinär-multimodalen Schmerztherapie einbringen und die Patienten darin nachhaltig unterstützen.
Die Teilnehmenden setzten sich mit fünf Konflikt-Stilen auseinander, sie reflektieren ihren persönlichen Konflikt-Stil im Team und erlernte Vermeidungsstrategien, sie setzten sich mit der Konfliktanalyse auf der Grundlage des Eisberg-Modells auseinander und identifizieren anhand von komplexen Beispielen aus der Praxis mögliche sichtbare und unsichtbare Interessen der Konfliktparteien, sie erarbeiten exemplarische Konflikt-Lösungen und können diese auf ihren Arbeitsalltag übertragen.
Inhalte
Fallarbeit: Gesetzliche Grundlagen, Ziel, Inhalt, Struktur der Netzwerkbildung in der Palliativversorgung
Fallarbeit zur interdisziplinär-multimodalen Schmerztherapie
Fallarbeit zur Konfliktanalyse, den Konfliktarten, der Konflikt-Stile und zum Enttäuschungs- und Konfliktmanagement.
DETAILS
Zielgruppe der multiprofessionellen Fortbildung:
Absolventen der multiprofessionellen Weiterbildung Palliative Care
Kursleitung:
Ute Pelzer, zertifizierte Kursleitung Palliative Care (DGP), Systemische- und Familientherapeutin (DGSF), Supervisorin (DGSF)
Abschluss:
Teilnahmebescheinigung/ Fortbildungspunkte der Ärztekammer
Anmeldung:
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Anmeldeformular
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Veranstalter & Termine
Kaiserswerther-Diakonie | 40489 Düsseldorf
Veranstaltungsort:
Frohnberghaus, Alte Landstraße 179c, 40489 Düsseldorf
13.03.2025 – 15.03.2025
15.05.2025 – 17.05.2025
12.03.2026 – 14.03.2026
28.05.2026 – 30.05.2026
11.03.2027 – 13.03.2027
20.05.2027 – 22.05.2027
27.04.2028 – 29.04.2028
21.09.2028 – 23.09.2028
27.04.2029 – 29.04.2029
20.09.2029 – 22.09.2029
Rheinische Gesellschaft für Diakonie gGmbH | 42799 Leichlingen
Veranstaltungsort:
Ev. Tagungszentrum Hasensprungmühle, Hasensprung 7, 42799 Leichlingen
15.04.2024 – 17.04.2024
07.10.2024 – 09.10.2024
28.04.2025 – 30.04.2025
27.10.2025 – 29.10.2025
27.04.2026 – 29.04.2026
12.10.2026 – 14.10.2026
Ev. Pflegeakademie Xanten | 46509 Xanten
NEU!! Veranstaltungsort:
GGK Industriepark 4
47546 Kalkar
03.02.2025 – 05.02.2025
10.03.2025 – 12.03.2025
11.06.2025 – 13.06.2025
01.09.2025 – 03.09.2025
08.12.2025 – 10.12.2025
02.02.2026 – 04.02.2026
01.06.2026 – 03.06.2026
28.09.2026 – 30.09.2026
07.12.2026 – 09.12.2026
01.02.2027 – 03.02.2027
01.06.2027 – 03.06.2027
27.09.2027 – 29.09.2027
29.11.2027 – 01.12.2027
Palliativakademie Rheinland | 46509 Xanten
Veranstaltungsort:
GGK Industriepark 4
47546 Kalkar
17.03.2025 – 19.03.2025
16.03.2026 – 18.03.2026
Palliativakademie Rheinland |46537 Dinslaken
Veranstaltungsort:
St. Barbara-Haus
Hünxer Straße 380, 46537 Dinslaken
08.02.2024 – 10.02.2024
20.06.2024 – 22.06.2024
28.11.2024 – 30.11.2024
17.02.2025 – 19.02.2025
16.06.2025 – 18.06.2025
06.11.2025 – 08.11.2025
17.02.2026 – 19.02.2026
22.06.2029 – 24.06.2026
02.11.2026 – 04.11.2026
Ev. Altenhilfe Duisburg GmbH | 47139 Duisburg
Veranstaltungsort:
Jochen Klepper Saal, Bonhoefferstraße 8, 47138 Duisburg-Meiderich
09.04.2024 – 11.04.2024
Katholische Schule für Pflegeberufe Duisburg e.V. | 47167 Duisburg
Veranstaltungsort:
Theodor-Heuss-Straße 50, 47167 Duisburg
10.06.2024 – 12.06.2024
Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V. | 47623 Kevelaer
Veranstaltungsort:
Hotel Klostergarten, Klostergarten 1, 47623 Kevelaer
04.03.2024 – 06.03.2024
13.05.2024 – 15.05.2024
09.09.2024 – 11.09.2024
04.03.2025 – 06.03.2025
20.05.2025 – 22.05.2025
22.09.2025 – 24.09.2025
09.03.2026 – 11.03.2026
15.06.2026 – 17.06.2026
21.09.2026 – 23.09.2026
DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. | 47799 Krefeld
Veranstaltungsort:
Jakob-Lintzen-Straße 3, 47807 Krefeld
12.05.2025 – 14.05.2025
25.08.2025 – 27.05.2025
29.09.2025 – 01.10.2025
13.04.2026 – 15.04.2026
08.06.2026 – 10.06.2026
14.09.2026 – 16.09.2026
10.05.2027 – 12.05.2027
23.08.2027 – 25.08.2027
04.10.2027 – 06.10.2027
Palliativakademie Rheinland | 51379 Leverkusen
Veranstaltungsort:
Ev. Altenheim
Ulrichstraße 7, 51379 Leverkusen
26.05.2025 – 28.05.2025
06.07.2026 – 08.07.2026