Multiprofessionelle Fortbildung: Palliative Care Level 2

Titelbild: © Nypsikron: Wurzeln, unser Bodenanker, Quellen der Kraft.
Mulitprofessionelle Fortbildung Palliative Care Level II 2025
Qualitätssicherung nach §39a, §132d ff. §132 g, gemäß §37b Abs. 1 und Abs. 2, SGB V
In meinen Tiefträumen weint die Erde. Blut. Sterne lächeln in meine Augen .Kommen Kinder zu mir, mit vielfarbenen Fragen. Geht zu Sokrates, antworte ich. Die Vergangenheit hat mich gedichtet, ich habe die Zukunft geerbt. Mein Atem heißt es JETZT
– Rose Ausländer –
Sterbewünsche in der Palliativversorgung
Eine entscheidenden Motivation, sich da Sterben zu wünschen, stellt für die Betroffenen ihre Autonomie beziehungsweise der Verlust ihres Handlungsspielraums dar. Menschen, die unter einer lebensbe-grenzenden Erkrankung leiden, äußern manchmal den Wunsch nicht mehr kurativ behandelt zu werden. Einige von ihnen erklären das damit, dass sie sterben möchten. Es ist bekannt, dass Sterbewünsche auch unter Bedingungen guter Palliativversorgung vorkommen und nicht notwendigerweise ein Ausdruck von Schmerzen oder einer mangelhaften Schmerztherapie sein müssen. Diese Wünsche haben vielmehr einen komplexen Hintergrund, der letztlich auf die existentielle Auseinandersetzung von Menschen mit dem Tod verweist. Sterbewünsche sind eng mit der Behandelbarkeit und dem Verlauf von einer Erkrankung, mit der Lebensqualität, mit der Biografie, mit Bedürfnissen, Haltungen und Sorgen der Betroffenen, aber auch mit dem unmittelbaren Umfeld und der Gesellschaft verbunden.
Neuro-Palliative Care: Palliativversorgung von Menschen mit neurologischen Erkrankungen
Der Verlauf von palliativ zu versorgender neurodegenerativer Erkrankungen ist vielgestaltig, mal sehr kurz, wie bei einem akut an einem Apoplex Versterbenden oder mal sehr lang, wie bei einem jahr-zehntelang an progredienter multipler Sklerose Erkranktem. Palliativversorgung wird damit notwendiger integraler Bestandteil des therapeutischen Angebots und muss sich diesen Herausforderungen stellen. Gerade in der Betreuung neurologisch Erkrankter ist die Palliativversorgung eine aktive, ganzheitliche, lindernde und vorausschauende Versorgung, die in unterschiedlichem Umfang während der gesamten Dauer der Erkrankung jeweils in angemessener Weise sinnvoll angewendet werden kann.
Fallbesprechungen in der Palliativversorgung
Fallbesprechungen spielen eine zentrale Rolle bei der kontinuierlichen Verbesserung der Palliativ-versorgung und dienen gleichzeitig der internen Qualitätssicherung Hier beraten sich unterschiedliche Fachkräfte über die Situation des Patienten und versuchen eine gemeinsame Lösungsstrategie und ein akutes Problem in der Gegenwart und vorausschauend für die Zukunft zu finden. Durch den gleichen Wissenstand aller Beteiligten im Kontext der therapeutischen Herausforderungen werden auch die Ressourcen und Fähigkeiten des Patienten sichtbar, um die Palliativversorgung noch individueller an seine Bedürfnisse auszurichten..
Qualitätssicherung
Gemäß der gesetzlichen Grundlagen nach §39a, §132d ff., §132 g, §37b Abs. 1 und 2 SGB V wird die Qualitätssicherung durch jährliche Fortbildungsveranstaltungen für die Absolventen*innen der multiprofessionellen Weiterbildung Palliative Care durch die Palliativakademie Rheinland sichergestellt.
Ziele
Die Teilnehmenden setzten sich mit den Sterbewünsche als komplexe, dynamische Gebilde auseinander, sie lernen das Modell verschlüsselter Sterbewünsche kennen zur strukturierten Analyse von Sterbewünschen, sie reflektieren die Gefühle der Ambivalenz in der Gleichzeitigkeit von Sterben und Leben wollen, sie erwerben Wissen und Kenntnisse über Möglichkeiten der Suizidprävention.
Die Teilnehmenden setzen sich mit typischen neurologischen Krankheitsbildern mit palliativem Versorgungsbedarf auseinander, sie kennen die häufigsten Symptome und können die Trias von Epidemiologie, Diagnostik und Therapie adäquat auf ihren Arbeitsbereich übertragen und entsprechend handeln, sie reflektieren ethische Fragestellungen in der Neuro-Palliative Care und können diese in ihrem Arbeitsalltag besprechbar machen.
Die Teilnehmenden setzten sich mit der Systematik von Fallgesprächen auf der Grundlage von dem erweiterten Total-Pain auseinander, sie bringen Fallbeispiele aus der Praxis ein und führen beispielhafte Fallgespräche durch und können die Ergebnisse für ihren Arbeitsalltag nutzbar machen.
Inhalte
Fallarbeit zu Sterbe- und Todeswünschen, Suizidalität und Präventionsmaßnahmen.
Neuro-Palliative Care im Kontext der interdisziplinären Palliativversorgung von Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen.
Systematik von Fallbesprechungen in der Palliativversorgung, Durchführung von Fallbesprechungen.
Mulitprofessionelle Fortbildung Palliative Care Level II 2025
Qualitätssicherung nach §39a, §132d ff. §132 g, gemäß §37b Abs. 1 und Abs. 2, SGB V
In dem öden ausgestorbenen Himmel sitz auf eisernem Stuhl die letzte Göttin, die Notwendigkeit, mit ihrem traurigen Herzen.
– Heinrich Heine –
Trostlose trösten
Trösten ist ein fundamentales Verhalten des menschlichen Wesens, wenn es auch mitunter eine schwere Aufgabe sein kann. Man muss sich bewusst machen, dass Trostspenden kein Allheilmittel ist und nicht immer die gewünschte Wirkung erzielt. Die Kunst des Tröstens ist schließlich eine Balance aus Verständnis, Empathie, Nähe und Feinfühligkeit. Einem leidenden Menschen Trost zu spenden, ist stets ein ehrenwertes Vorhaben. Vielleicht zucken Sie bei der Aussage erst einmal zusammen, weil „Trösten“ nach „Vertrösten“ oder nach „Trostpflaster“ klingt. Gehört das Trösten also zum Aufgabenbereich der Tätigen in der Palliativversorgung und der hospizlichen Begleitung? Trost spenden will gelernt sein!
Bedürfnisse der pflegenden An- und Zugehörigen in der Palliativversorgung
Der „Fokus auf die Welt“ der pflegenden An- und Zugehörigen lässt die systemischen Bezüge der Sozialen Arbeit besonders deutlich werden. Daher ist die ganzheitliche Betrachtung nicht nur für die Person, sondern auch für das jeweilige Systems von großer Bedeutung für alle Beteiligten. Hier ist die Soziale Arbeit aufgrund der vielfältigen Kompetenzen und Methoden besonders gefordert; ihr obliegt die Beratung hinsichtlich der aus den Sozialgesetzbüchern ergebenen Leistungs- und Unterstützungsangebote, das Aufzeigen psychosoziale Entlastungsangebote, die Wahrnehmung einer Vermittlungs- und Übersetzungsfunktion und die Unterstützung in Form von Beratung und Organisation von Unterstützungsleistungen. Und dies im Tempo und im Sinne des Bedarfs sowie der Bedürfnisse der An- und Zugehörigen. Es gilt dabei sowohl frühzeitig Belastungen zu erkennen und entsprechend zu beraten als auch komplexen Trauerprozessen entgegen zu wirken.
Überzeugungen, Leit- und Glaubenssätze
Überzeugungen, Leit- und Glaubenssätze bestehen aus Werturteilen und Funktionsbeschreibungen. Sie unterscheiden sich zudem darin, in welchem Maße sie das eigene Handeln leiten oder nur einen Wissensstand darstellen. „Die Erde ist rund“ mag zunächst nur ein reiner Wissensstand sein. Für Christoph Columbus war diese Überzeugung jedoch handlungsleitend. Der Unterschied, ob eine Überzeugung lediglich einen Glaubenssatz darstellt oder auch unser Handeln leitet, ist jedoch nicht immer eindeutig, da diese Überzeugungen oft nur implizit vorhanden sind und unbewusst wirken. Leit- und Glaubenssätze beziehen sich darauf, wie etwas war (Vergangenheit), wie etwas ist (Gegenwart), wie etwas sein wird (Zukunft) oder wie etwas sein sollte (normativ, optional oder visionär). Sie sind gleichsam Bewertungs- und Erwartungsschablonen, die wir auf unser aktuelles Erleben anwenden können. Sie erklären wie etwas ist, was die Welt im Innersten zusammen hält, wie etwas funktioniert und was man tun und lassen sollte. Leit- und Glaubenssätze treten nie allein auf, sondern sind immer als Set von (Teil-) Glaubenssätzen miteinander verbunden. Glaubenssätze über Bedürfnisse sind verbunden mit Glaubenssätzen über die eigene Rolle und über die Rollen anderer Personen, mit Glaubenssätzen über unsere Fähigkeiten, das eigene Handeln und über Aspekte des Kontextes.
Qualitätssicherung
Gemäß der gesetzlichen Grundlagen nach §39a, §132d ff., §132 g, §37b Abs. 1 und 2 SGB V wird die Qualitätssicherung durch jährliche Fortbildungsveranstaltungen für die Absolventen*innen der multiprofessionellen Weiterbildung Palliative Care durch die Palliativakademie Rheinland sichergestellt.
Ziele
Ausgehend von der Grundsituation in der Palliativversorgung und hospizlichen Begleitung, in der alles trostlos erscheinen kann, setzen sich die Teilnehmenden mit den Stufen des Tröstens auseinander, sie erschließen sich hilfreiche Strategien, um ungetröstete Menschen tröstlich unterstützen und begleiten zu können.
Die Teilnehmenden erlangen Wissen über die verschiedenen rechtlich verankerten Leistungs- und Unterstützungsansprüche, sie setzten sich mit der systematischen Erfassung von Belastungen und diesbezüglichen Risikofaktoren bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern in ihren Rollen als pflegende und sorgende An- und Zugehörige auseinander, sie reflektieren die Mächtigkeit des Prinzips der Übertragung und Gegenübertragung für ihre berufliche Rolle, um weiterhin professionell Handlungsfähig zu sein, sie können die Inhalte auf ihren Arbeitsalltag übertragen.
Die Teilnehmenden setzten sich mit den zwei Gruppen von Glaubenssätzen auseinander, sie reflektieren ihre eigenen Werturteile und erfahren, dass ihre Leit- und Glaubenssätze eine Sammlung zusammenhängender Überzeugungen sind, sie erkennen, wie sich ein Glaubenssatz in der konkreten Handlung in ihrer beruflichen Tätigkeit widerspiegelt, sie lernen die Struktur der logischen Ebenen kennen und können diese für sich im Arbeitsalltag nutzen
Inhalte
Fallarbeit: Die Stufen des Tröstens, Entwicklung hilfreicher Strategien für das Trösten untröstlicher Menschen, Praxistransfer.
Fallarbeit zu den Bedürfnissen der pflegenden An- und Zugehörigen des Patienten in Bezug auf kurz-, mittel- und langfristige Umsorgungsziele.
Fallarbeit zur Auseinandersetzung mit Überzeugungen, Leit- und Glaubenssätzen im Kontext des individuellen Wirklichkeitsraums und beruflichen Lösungs-, Ressourcen- und Handlungsraums.
DETAILS
Zielgruppe der multiprofessionellen Fortbildung:
Absolventen der multiprofessionellen Weiterbildung Palliative Care
Kursleitung:
Ute Pelzer, zertifizierte Kursleitung Palliative Care (DGP), Systemische- und Familientherapeutin (DGSF), Supervisorin (DGSF)
Abschluss:
Teilnahmebescheinigung/ Fortbildungspunkte der Ärztekammer
Anmeldung:
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Anmeldeformular
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Veranstalter & Termine
Kaiserswerther-Diakonie | 40489 Düsseldorf
Veranstaltungsort:
Frohnberghaus, Alte Landstraße 179c, 40489 Düsseldorf
13.03.2025 – 15.03.2025
15.05.2025 – 17.05.2025
12.03.2026 – 14.03.2026
28.05.2026 – 30.05.2026
11.03.2027 – 13.03.2027
20.05.2027 – 22.05.2027
27.04.2028 – 29.04.2028
21.09.2028 – 23.09.2028
27.04.2029 – 29.04.2029
20.09.2029 – 22.09.2029
Rheinische Gesellschaft für Diakonie gGmbH | 42799 Leichlingen
Veranstaltungsort:
Ev. Tagungszentrum Hasensprungmühle, Hasensprung 7, 42799 Leichlingen
15.04.2024 – 17.04.2024
07.10.2024 – 09.10.2024
28.04.2025 – 30.04.2025
27.10.2025 – 29.10.2025
27.04.2026 – 29.04.2026
12.10.2026 – 14.10.2026
Ev. Pflegeakademie Xanten | 46509 Xanten
NEU!! Veranstaltungsort:
GGK Industriepark 4
47546 Kalkar
03.02.2025 – 05.02.2025
10.03.2025 – 12.03.2025
11.06.2025 – 13.06.2025
01.09.2025 – 03.09.2025
08.12.2025 – 10.12.2025
02.02.2026 – 04.02.2026
01.06.2026 – 03.06.2026
28.09.2026 – 30.09.2026
07.12.2026 – 09.12.2026
01.02.2027 – 03.02.2027
01.06.2027 – 03.06.2027
27.09.2027 – 29.09.2027
29.11.2027 – 01.12.2027
Palliativakademie Rheinland | 46509 Xanten
Veranstaltungsort:
GGK Industriepark 4
47546 Kalkar
17.03.2025 – 19.03.2025
16.03.2026 – 18.03.2026
Palliativakademie Rheinland |46537 Dinslaken
Veranstaltungsort:
St. Barbara-Haus
Hünxer Straße 380, 46537 Dinslaken
08.02.2024 – 10.02.2024
20.06.2024 – 22.06.2024
28.11.2024 – 30.11.2024
17.02.2025 – 19.02.2025
16.06.2025 – 18.06.2025
06.11.2025 – 08.11.2025
17.02.2026 – 19.02.2026
22.06.2029 – 24.06.2026
02.11.2026 – 04.11.2026
Ev. Altenhilfe Duisburg GmbH | 47139 Duisburg
Veranstaltungsort:
Jochen Klepper Saal, Bonhoefferstraße 8, 47138 Duisburg-Meiderich
09.04.2024 – 11.04.2024
Katholische Schule für Pflegeberufe Duisburg e.V. | 47167 Duisburg
Veranstaltungsort:
Theodor-Heuss-Straße 50, 47167 Duisburg
10.06.2024 – 12.06.2024
Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V. | 47623 Kevelaer
Veranstaltungsort:
Hotel Klostergarten, Klostergarten 1, 47623 Kevelaer
04.03.2024 – 06.03.2024
13.05.2024 – 15.05.2024
09.09.2024 – 11.09.2024
04.03.2025 – 06.03.2025
20.05.2025 – 22.05.2025
22.09.2025 – 24.09.2025
09.03.2026 – 11.03.2026
15.06.2026 – 17.06.2026
21.09.2026 – 23.09.2026
DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. | 47799 Krefeld
Veranstaltungsort:
Jakob-Lintzen-Straße 3, 47807 Krefeld
12.05.2025 – 14.05.2025
25.08.2025 – 27.05.2025
29.09.2025 – 01.10.2025
13.04.2026 – 15.04.2026
08.06.2026 – 10.06.2026
14.09.2026 – 16.09.2026
10.05.2027 – 12.05.2027
23.08.2027 – 25.08.2027
04.10.2027 – 06.10.2027
Palliativakademie Rheinland | 51379 Leverkusen
Veranstaltungsort:
Ev. Altenheim
Ulrichstraße 7, 51379 Leverkusen
26.05.2025 – 28.05.2025
06.07.2026 – 08.07.2026