Multiprofessionelle Fortbildung: Palliative Care Level 2

Titelbild: © Nypsikron: Wurzeln, unser Bodenanker, Quellen der Kraft.
Mulitprofessionelle Fortbildung Palliative Care Level II 2024
Qualitätssicherung nach §39a, §132d ff. §132 g, gemäß §37b Abs. 1 und Abs. 2, SGB V
Nachtzauber: Der Mond errötet. Kühle durchweht die Nacht. Am Himmel Zauberstrahlen aus Kristall. Ein Poem besucht den Dichter. Ein stiller Gott schenkt Schlaf, eine verirrte Lerche singt im Traum auch Fische singen mit, denn es ist Brauch in solcher Nacht, Unmögliches zu tun.
– Rose Ausländer –
Netzwerke in der Palliativversorgung
Netzwerke ermöglichen Personen und Organisationen, etwas zu erreichen, das sie allein nicht schaffen könnten. Mit der Einführung des § 39 d SGB V im Jahre 2021 wurde die Zusammenarbeit in regionalen Hospiz- und Palliativnetzwerken durch die Förderung ihrer Netzwerkkoordination gestärkt. Auch der am 26.10.2022 veröffentlichte Rahmenvertrag nach § 132d Abs. 1 Satz 1 SGB V (SAPV) unterstreicht in seinen § 5 und 6 die Bedeutung einer multiprofessionell vernetzten Versorgungsstruktur.
Der Aufbau von Netzwerken und die Zusammenarbeit in ihnen sind komplex. Daher erfordern das Gründen, Weiterentwickeln und Pflegen des Netzwerks viel Engagement. Neben einer klaren Idee sind das Einbinden aller wichtigen Akteur/innen, ein gemeinsames Regelwerk, klare gemeinsame Ziele sowie Transparenz und Vertrauen wichtige Erfolgsfaktoren.
Interdisziplinär-multimodale Schmerztherapie bei chronischem Schmerz
Als „Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie“ (IMST) wird die gleichzeitige und in der Vorgehensweise aufeinander abgestimmte Behandlung bezeichnet, in der verschiedene somatische, körperlich und psychologisch übende und psychotherapeutische Verfahren nach vorgegebenem Behandlungsplan mit unter den Therapeuten abgesprochenem Therapieziel eingebunden sind. Neben körperlichen (biologischen) werden also auch geistige, gefühlsmäßige und soziale Einflüsse wirksam, die das Schmerzgeschehen reduzieren oder verstärken können. Man spricht deshalb auch vom „bio-psycho-sozialen Schmerz“. Dieser Zusammenhang machte auch eine interdisziplinäre Sicht auf den Schmerz, besonders bei chronischem Schmerz, notwendig. Eine Konsequenz daraus ist die Empfehlung, dass wenn Schmerzen trotz leitliniengerechter Behandlung länger als 4 Wochen andauern, der behandelnde Arzt auch psychosoziale Risikofaktoren erfassen sollte. Die Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie (IMST) ist der Goldstandard der Therapie von Patienten mit schweren chronischen Schmerzen. Die Therapie ist national und international anerkannt.
Man vergisst vielleicht, wo man die Friedenspfeife vergraben hat.
Aber man vergisst niemals, wo das Beil liegt.– Mark Twain –
Beziehungs- und Konfliktmanagement in der Palliativversorgung
ist ein wesentlicher Teil der Teamaufgaben in Palliativdiensten. In diesen Diensten ist das Konfliktpotential immanent und Spannungen sind „normal“. Allerdings kommen den Diensten ungelöste Konflikte „teuer zu stehen“. Daher sind die einzelnen Teammitglieder vor allem gute Konfiktmanager. Sie brauchen ein hohes Maß an Kooperationsbereitschaft und sozialkommunikativer Kompetenz zur Konsensfindung und Teamarbeit, um das Lösen sozialer Dilemmata-Situationen zu verbessern und die Gruppenidentität zu stärken. In der Teamarbeit sind aber auch Konflikte und Konkurrenzverhalten bis zu einem gewissen Grad durchaus erwünscht. Konflikte können eine Quelle für bessere Problemlösungen darstellten und als Zeichen für das eingebrachte Engagement durchaus positiv gesehen werden. Auch Wettbewerb ist neben Kooperation ein wesentlicher Faktor für Teamleistungen. In gewisser Weise ist nahezu jeder Konflikt ein Wahrnehmungskonflikt: der eine nimmt den anderen und die gesamte Situation auf eine bestimmte Art wahr und reagiert darauf. Diese Reaktion wird vom Gegenüber auf die ebenfalls eigene Art wahrgenommen und nicht unbedingt so verstanden, wie es gemeint war. Enttäuschungs- und Krisenmanagement dient der Vorsorge, Vermeidung und Bewältigung kritischer Prozesse in Teams der Palliativversorgung.
Qualitätssicherung
Gemäß der gesetzlichen Grundlagen nach §39a, §132d ff., §132 g, §37b Abs. 1 und 2 SGB V wird die Qualitätssicherung durch jährliche Fortbildungsveranstaltungen für die Absolventen*innen der multiprofessionellen Weiterbildung Palliative Care sichergestellt.
Ziele
Die Teilnehmenden setzen sich mit Schritten und grundlegenden Regeln für den Aufbau von Netzwerken in der Palliativversorgung auseinander. Dabei werden sie sich der Bedeutung der Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Personen, Professionen und Organisationen in ihrem Arbeits-eld bewusst. Sie reflektieren ihre Rollen in bereits bestehenden Netzwerken oder entwickeln Ideen für eine Beteiligung in oder den Aufbau von eigenen Netzwerken.
Die Teilnehmenden setzten sich mit den Zielen und Inhalten der interdisziplinär-multimodalen Schmerztherapie auseinander, sie reflektieren anhand von herausfordernden Fallbeispielen aus der Praxis die biologischen, psychologischen und sozialen Hintergründe des Schmerzes, sie verbessern und festigen ihr Fachwissen in der Schulung von Patienten (Psychoedukation), über die biologischen, psychologischen und sozialen Hintergründe des Schmerzes, sie können sich aktiv in die interdisziplinär-multimodalen Schmerztherapie einbringen und die Patienten darin nachhaltig unterstützen.
Die Teilnehmenden setzten sich mit fünf Konflikt-Stilen auseinander, sie reflektieren ihren persönlichen Konflikt-Stil im Team und erlernte Vermeidungsstrategien, sie setzten sich mit der Konfliktanalyse auf der Grundlage des Eisberg-Modells auseinander und identifizieren anhand von komplexen Beispielen aus der Praxis mögliche sichtbare und unsichtbare Interessen der Konfliktparteien, sie erarbeiten exemplarische Konflikt-Lösungen und können diese auf ihren Arbeitsalltag übertragen.
Inhalte
Fallarbeit: Gesetzliche Grundlagen, Ziel, Inhalt, Struktur der Netzwerkbildung in der Palliativversorgung
Fallarbeit zur interdisziplinär-multimodalen Schmerztherapie
Fallarbeit zur Konfliktanalyse, den Konfliktarten, der Konflikt-Stile und zum Enttäuschungs- und Konfliktmanagement.
Mulitprofessionelle Fortbildung Palliative Care Level II 2023
Qualitätssicherung nach §39a, §132d ff. §132 g, gemäß §37b Abs. 1 und Abs. 2, SGB V
Nicht fertig werden. Die Herzschläge nicht zählen, Delphine tanzen lassen, Länder aufstöbern, aus Worten Welten rufen, horchen was Bach zu sagen hat, Tolstoi bewundern, sich freuen, trauern, höher leben, tiefer leben, noch und noch. Nicht fertig werden.
– Rose Ausländer –
Humor in der Palliativversorgung
In schwierigen Situationen in der Palliativversorgung kann Humor als Ressource und Coping-Strategie dienen – sowohl für die betroffenen Patienten als auch die Mitarbeitenden im multiprofessionellen Team. Gefragt ist Fingerspitzengefühl und Empathie. Die tägliche Auseinandersetzung mit dem Leiden und Sterben ist für die Mitarbeitenden mitunter sehr belastend. Um diesen persönlichen und fachlichen Herausforderungen nachhaltig begegnen zu können, bedarf es der Auseinandersetzung mit unterschiedlicher Strategien. Humor kann eine dieser hilfreichen Strategien sein. Er macht sowohl für begleitende Personen als auch für Patienten den beschwerlichen, letzten Weg oftmals überhaupt erst ertragbar. Eine Definition von Humor lautet: „Humor ist die Fähigkeit, den Unzulänglichkeiten des Lebens mit einer heiteren Gelassenheit zu begegnen.“ Dies ist im Angesicht des Todes um Längen schwieriger als an unbeschwerten Tagen und verlangt daher eine umso größere kognitive Leistung für den Perspektivwechsel. Ein gutes Arbeitsklima ist Voraussetzung, um die Patienten mit Fingerspitzengefühl an den Punkt heranzuführen, an dem sie die Lebenslage und bestimmte Situationen mit einem humorvollen Augenzwinkern bewerten können.
Schmerztherapie bei besonderen Herausforderungen in der Palliativversorgung
Schmerz kann den Charakter einer Mitteilung haben, die verstanden werden muss, um die Schmerztherapie erfolgreich zu gestalten. Er transportiert das Anliegen der Patienten und ist Gestaltungsmittel der Arzt-Patientenbeziehung. Die Schmerzäußerung der Patienten sind ein Signal, das Schutz- und Zuwendungsreaktion auslöst. Oft erfährt der Betroffene im Laufe des Krankheitsprozesses, dass sein Schmerzverhalten bestimmte Reaktionen bei seinen Mitmenschen auslöst. Er spürt, dass er dadurch auch Einfluss auf die Interaktion mit dem multiprofessionellen Team nehmen kann. Der Schmerz hat dann auch die Funktion Bindung herzustellen und anderen die eigene Not mitteilen zu teilen. Eine sorgfälltige Klärung der Situation des Patienten trägt zur Lösung des vordergründigen Schmerzproblems bei und ist ein wesentlicher Teil der Symptomlinderung zur Verbesserung der Lebensqualität.
Supervision anhand von komplexen Situationen in der Palliativversorgung
Palliativversorgung ein Setting, ein Ort, in dem es für die Teams und Organisationen Gelegenheit und die Erlaubnis gibt, in einem geschützten Rahmen über den Arbeitsbereich zu reflektieren, komplexe Situationen produktiv anzugehen, das Enttäuschungsmanagement zu stärken, nachzudenken über die Ressourcen und das Gute. Nichts Anderes ist Inhalt der Supervision in diesem Praxisfeld. Darüber hinaus trägt die Supervision dazu bei, dass die Organisationskultur sich weiterentwickelt, festigt und nachhaltig intern und extern Wirkung entfaltet.
Qualitätssicherung
Gemäß der gesetzlichen Grundlagen nach §39a, §132d ff., §132 g, §37b Abs. 1 und 2 SGB V wird die Qualitätssicherung durch jährliche Fortbildungsveranstaltungen für die Absolventen*innen der multiprofessionellen Weiterbildung Palliative Care sichergestellt.
Ziele
Die Teilnehmenden setzten sich mit dem Humor als Kraftreserve in belastenden Situationen auseinander, sie reflektieren, wie Humor Distanz zur eigenen Betroffenheit schafft, sie erproben in einer offenen und wertschätzenden Atmosphäre den humorvollen Umgang mit unterschiedlichen Situationen aus der Palliativversorgung und fühlen sich für ihren Arbeitsalltag gestärkt.
Die Teilnehmenden setzten sich mit Inhalten der multimodalen Schmerztherapie auseinander, sie reflektiere den bindungsorientierten Ansatz, als einen Teil der multimodalen Schmerztherapie der das Vertrauensverhältnis zwischen dem multiprofessionellen Team und dem Patienten stärkt. Sie verbessern und festigen ihr Fachwissen in der Patienten Unterstützung, um nachhaltig die Schmerzen zu lindern.
Die Teilnehmende setzen sich in einem geschützten Raum mit herausforderden Situation aus ihrem Alltag in der Palliativversorgung auseinander, sie reflektieren in der Supervision als regelgeleitetes Verfahren .die laufende Arbeitsprozesse, sie erkennen ihren Einfluss auf die Entwicklung der beruflichen Wirkungsmöglichkeiten und der weiteren Professionalisierung als Fachkraft in der Palliativversorgung, sie setzten sich mit dem Selbst- und Fremdverstehen des beruflichen Handelns in den komplexen Situationen der Palliativversorgung auseinander und werden angeregt, die personale Kompetenz als weiterzuentwickeln und nachhaltig zu festigen.
Inhalte
Fallarbeit: Humor – eine Coping- und Schutz-Strategie in der Palliativversorgung
Fallarbeit zur bindungsorientierten multimodalen Schmerztherapie
Supervision, Grundlagen, verschiedenen Aspekte und Fallarbeit anhand von komplexen Situationen aus der Praxis der Palliativversorgung
DETAILS
Zielgruppe der multiprofessionellen Fortbildung:
Absolventen der multiprofessionellen Weiterbildung Palliative Care
Kursleitung:
Ute Pelzer, zertifizierte Kursleitung Palliative Care (DGP), Systemische- und Familientherapeutin (DGSF), Supervisorin (DGSF)
Abschluss:
Teilnahmebescheinigung/ Fortbildungspunkte der Ärztekammer
Anmeldung:
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Anmeldeformular
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Veranstalter & Termine
Kaiserswerther-Diakonie | 40489 Düsseldorf
Veranstaltungsort:
Frohnberghaus, Alte Landstraße 179c, 40489 Düsseldorf
16.03.2023 – 18.03.2023
11.05.2023 – 13.05.2023
07.03.2024 – 09.03.2024
02.05.2024 – 04.05.2024
12.03.2026 – 14.03.2026
28.05.2026 – 30.05.2026
11.03.2027 – 13.03.2027
20.05.2027 – 22.05.2027
13.03.2025 – 15.03.2025
15.05.2025 – 17.05.2025
Ev. Pflegeakademie Xanten | 46509 Xanten
NEU!! Veranstaltungsort:
GGK Industriepark 4
47546 Kalkar
13.02.2023 – 15.02.2023
27.03.2023 – 29.03.2023
12.06.2023 – 14.06.2023
10.08.2023 – 12.08.2023
30.11.2023 – 02.12.2023
05.02.2024 – 07.02.2024
21.03.2024 – 23.03.2024
17.06.2024 – 19.06.2024
19.08.2024 – 21.08.2024
25.11.2024 – 27.11.2024
03.02.2025 – 05.02.2025
10.03.2025 – 12.03.2025
11.06.2025 – 13.06.2025
01.09.2025 – 03.09.2025
08.12.2025 – 10.12.2025
Palliativakademie Rheinland | 46509 Xanten
Veranstaltungsort:
Landhaus Beckmann, Römerstraße 1, 47546 Kalkar
20.03.2023 – 22.03.2023
11.03.2024 – 13.03.2024
17.03.2025 – 19.03.2025
Palliativakademie Rheinland |46537 Dinslaken
Veranstaltungsort:
OT Dinslaken-Lohberg
Marienplatz 2, 46537 Dinslaken
09.03.2023 – 11.03.2023
15.05.2023 – 17.05.2023
04.09.2023 – 06.09.2023
08.02.2024 – 10.02.2024
20.06.2024 – 22.06.2024
28.11.2024 – 30.11.2024
Ev. Altenhilfe Duisburg GmbH | 47139 Duisburg
Veranstaltungsort:
Ev. Altenhilfe Duisburg, Flottenstraße 55, 47139 Duisburg
19.06.2023 – 21.06.2023
19.09.2023 – 21.09.2023
Katholische Schule für Pflegeberufe Duisburg e.V. | 47167 Duisburg
Veranstaltungsort:
Theodor-Heuss-Straße 50, 47167 Duisburg
05.06.2023 – 07.06.2023
Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V. | 47623 Kevelaer
Veranstaltungsort:
Hotel Klostergarten, Klostergarten 1, 47623 Kevelaer
06.03.2023 – 08.03.2023
17.04.2023 – 19.04.2023
18.09.2023 – 20.09.2023
04.03.2024 – 06.03.2024
13.05.2024 – 15.05.2024
09.09.2024 – 11.09.2024
DRK-Schwesternschaft Krefeld e.V. | 47799 Krefeld
Veranstaltungsort:
Jakob-Lintzen-Straße 3, 47807 Krefeld
12.06.2023 – 14.06.2023
28.08.2023 – 30.08.2023
12.09.2023 – 14.09.2023
06.05.2024 – 08.05.2024
20.08.2024 – 22.08.2024
16.09.2024 – 18.09.2024
12.05.2025 – 14.05.2025
25.08.2025 – 27.05.2025
29.09.2025 – 01.10.2025
Ev. Gesellschaft für gemeinnützige Altenhilfe mbH | 51379 Leverkusen
Veranstaltungsort:
Ulrichstraße 7, 51379 Leverkusen
31.05.2023 – 02.06.2023
15.10.2024 – 17.10.2024